Das Werk 2 in Melk: Hier ist die Kunststoffverarbeitung des niederösterreichischen Unternehmens beheimatet (Foto: Gradwohl)
Gute Nachrichten für die verbleibenden Mitarbeiter: Den Sanierungsplan des österreichischen Display-Herstellers Gradwohl (Melk / Österreich) hat das Landesgericht St. Pölten angenommen. Damit seien die Jobs der 159 Beschäftigten zunächst gerettet, berichten die „Niederösterreichischen Nachrichten“. Das Unternehmen werde die komplette bisherige Produktpalette im Bereich Kunststofftechnik und Druck auch weiterhin anbieten, zitierte die Zeitung den Schuldnervertreter Dr. David Leisch. Geschlossen wurden jedoch die Sparten Metallbau und Automotive.
Im Kunststoffbereich verarbeitet der Betrieb aus Niederösterreich per Spritzgießen und Thermoformen Polyethylen, Polypropylen, Polystyrol, Polyamid, Polycarbonat, PMMA und ABS. Verarbeitet wird auch Polyurethan. Vor der Insolvenz zählte das Unternehmen mit drei Werken in Melk und einem Standort in Wimpassing 210 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Jahresumsatz von 20 Mio EUR. In Schieflage geriet es durch die explodierenden Energie- und Rohstoffkosten und die indirekten Auswirkungen der Corona-Pandemie. Schließlich fiel auch noch der Geschäftsführer aufgrund eines medizinischen Notfalls unerwartet aus. Am 30. November 2022 musste Gradwohl die Insolvenz beantragen.