Nachhaltigkeit, betriebliche Umweltmaßnahmen und Recycling standen im Mittelpunkt des Treffens des Fachverbandes Schaumkunststoffe und Polyurethane (FSK e. V.) beim Landmaschinen- und Fahrzeughersteller John Deere in Mannheim.
Joern Fries, Umweltbeauftragter bei John Deere in Mannheim, zeigte den über 30 Unternehmensvertretern aus der Polyurethan- und Schaumkunststoffindustrie Beispiele für Energieeinsparung und betriebliche Umweltmaßnahmen im Werk John Deere. So wird beispielsweise das Abwasser aus der eigenen Lackieranlage in einem Pflanzenbiotop einem natürlichen und biologischen Klärprozess unterzogen, so dass das dadurch gereinigte Wasser zur weiteren Nutzung wieder zur Verfügung steht. Betrieblicher Umweltschutz, Energieeinsparung und richtiger Arbeitsschutz seien wesentliche Elemente für Unternehmensnachhaltigkeit und Verantwortung, die bei John Deere werks- und standortrelevant umgesetzt wird.
In dem gemeinsamen Meeting der FSK-Arbeitsgruppe Verwertung und dem FSK-Arbeitskreis Umwelt/Arbeitssicherheit/REACH wurden wesentliche Faktoren für Nachhaltigkeit in Unternehmen und Branchen am Beispiel der Automobilindustrie, der Baubranche und anderen Industriebereichen erörtert. Die Unternehmen beklagen einen „Wildwuchs“ an Zertifikaten und Deklarationen für Nachhaltigkeit bei Produkten und Unternehmen, die kaum messbar und wenig aussagekräftig seien. Der Nachhaltigkeitsbegriff sei mittlerweile zu einem schwer definierbaren und ganz unterschiedlich ausgelegten Modewort geworden, dessen Aussagekraft dadurch verwaschen wird. Die Schwerpunkte und der Handlungsbedarf in Unternehmen hätte sich zwar in den letzten Jahren durch die Energiepreise und Rohstoffsituation stark zur Energieeinsparung und einer besseren Ressourcennutzung entwickelt, doch werde in den drei wichtigen Bereichen der Nachhaltigkeit - Ökologie, Arbeitskultur und Ökonomie - schon viele Jahre erfolgreich z. B. mit entsprechenden Management-Systemen gearbeitet. Die Teilnehmer des FSK-Treffens bei John Deere legten Schwerpunkte für weitere Aktivitäten zur Energieeinsparung und Nachhaltigkeit in Unternehmen fest, die so auch den Branchenunternehmen empfohlen werden sollen.
Zum Thema Recycling diskutierten die Unternehmensvertreter das Monitoring zur Umsetzung der Verwertungs- und Recyclingquoten nach der Altautorichtlinie sowie das in der Endphase per Gesetzgebung diskutierte Kreislaufwirtschaftgesetz mit seinen Auswirkungen auf Produktions- und Industrieabfälle. Ein weiterer Punkt des Treffens in Mannheim war die Umsetzung von REACH und den damit verbundenen Fragen für die Wertschöpfungskette und Verarbeitung nach der REACH-Registrierungsphase für große Stoffmengen. Dabei wurde Ralf Henrici vom FSK-Mitgliedsunternehmen und Systemhaus Rühl Puromer zum Sprecher für chemikalienpolitische Fragen und des entsprechenden Gremiums innerhalb des FSK ernannt.