Insolvenzantrag als eine der ersten Amtshandlungen: Co-CEOs Siegfried Köhler (links) und Paulo Cruz Pinto (Foto: Frimo)
Das zusätzliche Geld aus dem Corona-Stabilisierungsfonds des Bundeswirtschaftsministeriums hat nicht geholfen: Der Kunststoffmaschinenbauer Frimo (Lotte) hat Insolvenzantrag sowohl für die Holding Frimo Group GmbH als auch für die operative Tochter Frimo GmbH gestellt. Das stark auf den Automobilbau ausgerichtete Unternehmen hatte in den Jahren 2021 und 2022 viel Liquidität verloren.
Das Amtsgericht Münster bestellte Stefan Meyer von der Kanzlei Pluta (Ulm) zum vorläufigen Insolvenzverwalter für beide Einheiten – zu denen Niederlassungen und Produktionsstätten in Freilassing, Hamburg und Sontra gehören. Die ausländischen Tochtergesellschaften in Ungarn, Polen, den USA, Mexiko und China sind zunächst nicht unmittelbar betroffen.
Der Hersteller von PUR-Verarbeitungsmaschinen und Duroplast-Pressen hat mit den kurz aufeinander folgenden Krisen der vergangenen Jahre beständig an Substanz verloren, bis zuletzt eine Sanierung aus eigener Kraft offenbar nicht mehr möglich erschien. Dazu trugen wohl auch mehrere Chefwechsel und unterschiedliche Restrukturierungsbemühungen bei. Die Explosion bei den Kosten für Rohstoffe und Energie, die laut Unternehmen nicht an die Kunden hätten weitergegeben werden können, brach Frimo schließlich das Genick.