Auf zu neuen Wegen: Der Spezialchemiekonzern aus Essen (Foto: Evonik)
So schlecht wie gedacht: Bei Evonik (Essen) ist der Umsatz im vergangenen Jahr 2023 um 17 Prozent auf 15,27 Mrd EUR und das bereinigte Ebitda um 24 Prozent auf 1,66 Mrd EUR abgesackt. Damit erfüllte der Spezialchemiekonzern seine Prognose, die er allerdings im Sommer schon nach unten geschraubt hatte. Unter dem Strich musste Evonik einen Konzernverlust von 465 Mio EUR (2022: +540 Mio EUR) ausweisen, wozu außergewöhnlich hohe Wertminderungen und Belastungen aus Strukturmaßnahmen beigetragen haben. „Die vielen Krisen weltweit haben uns das Ergebnis verhagelt“, sagt der Vorstandsvorsitzende Christian Kullmann.
Für 2024 rechnet Evonik mit keiner wirklichen konjunkturellen Erholung. Zudem will das Management den Konzernumbau vorantreiben. Das kostet Geld. „In schwierigen Zeiten gilt es zuallererst, das Geld zusammenzuhalten“, weiß Finanzvorständin Maike Schuh. Von ihrem Vorsatz ausgenommen sind allerdings die Dividendenzahlungen, die auf Vorjahresniveau bleiben sollen. Sparen will Evonik viel mehr unter anderem durch die Verringerung der Personalkosten. So hat das Unternehmen vor, die Belegschaft – aktuell weltweit rund 33.000 Beschäftigte – in den nächsten Jahren um 2.000 Mitarbeiter zu verringern. Der geplante Stellenabbau trifft nicht nur überproportional viele Führungspositionen durch die Verringerung von Hierarchieebenen, sondern auch vor allem Arbeitsplätze in Deutschland. Hierzulande sind 1.500 Stellenstreichungen vorgesehen. Durch die Maßnahmen will Evonik bis 2026 jährlich 400 Mio EUR einsparen.