Die Lage könnte schlimmer sein: Mark Costa ist sicher nicht zufrieden mit den Zahlen, aber wohl auch nicht allzu betrübt (Foto: Eastman)
Eine nochmalige Kehrtwende bei seinen Planungen für ein Werk für Methanolyse von Polyesterabfällen in Frankreich scheint Eastman (Kingsport, Tennessee / USA) hinzulegen. Nachdem es zuletzt so ausgesehen hatte, als stünde das Projekt auf der Abschussliste, weil nicht in ausreichendem Umfang Abnahmevereinbarungen für das hergestellte Vorprodukt Dimethylterephthalat (DMT) geschlossen werden konnten, hieß es bei Vorlage der Zahlen für das Jahr 2024 nun, der europäische Bedarf solle durch Material aus den USA bedient werden, bis die französische Anlage laufe. Noch im vergangenen August hatte CEO Mark Costa betont: „Wenn bis Jahresende keine langfristigen Abnahmeverträge in ausreichendem Umfang unterzeichnet sind, dann werden wir in Frankreich nicht bauen.“
Der Sinneswandel des US-Managements könnte auch den jüngst angekündigten staatlichen Subventionen geschuldet sein: 500 Mio EUR will die französische Regierung in den Ausbau des chemischen Recyclings bestimmter Arten von Kunststoffabfällen investieren – wofür die EU-Kommission erst kürzlich grünes Licht gab. Paris konzentriert sich dabei auf Schalen, Folien, Nicht-Getränkeflaschen sowie die von Eastman unter anderem als Eingangsmaterial favorisierten Polyestertextilien.