Tempi passati: Mit Damenstrümpfen fing bei DuPont einst alles an (Fotos: PantherMedia/AllaSerebrina, Science History Institute; Montage: KI)
Erdbeben in der Kunststoffwelt: Der Chemieriese DuPont (Wilmington, Delaware / USA) will sich von „substanziellen Teilen“ des Segments „Mobility & Materials“ trennen – unter anderem von seiner ureigenen Erfindung „Nylon“. Da nur kleine Aktivitäten für Automobil-Klebstoffe sowie Thermoplast-Additive im Konzern bleiben sollen, ist die geplante Transaktion mehr oder weniger ein kompletter Verkauf des gut 4 Mrd USD schweren Bereichs mit technischen Polymeren und Compounds. Umsatzmäßig würde DuPont damit rund ein Drittel des Gesamtkonzerns abstoßen. Auch der Anteil am Folienhersteller DuPont Teijin Films mit funktionalen Polyester-Folien (BOPET, PEN) für spezielle Anwendungen wie Magnetspeicher, Fotografie und E&E – der erst Anfang des Jahres dem Polymersegment zugeordnet worden war – soll abgegeben werden.
Betroffen sind unter anderem die weltweiten Kapazitäten für Polyamid 6.6 – in Deutschland das Werk in Hamm-Uentrop, wo auch zahlreiche Compoundierungen für PA, Polyester und Polyphthalamide (PPA) angesiedelt sind. In den Niederlanden kommt die POM-Erzeugung in Dordrecht hinzu, andere wesentliche Mengen verteilen sich auf mehrere US-Standorte mit den PA 6.6- und POM-Großanlagen in Parkersburg, West Virginia.