Grüner-Punkt-Chef: Michael Wiener (Foto: DSD)
Der im August 2022 von der Duales System Holding (DSD, Köln) angekündigte Einstieg in das chemische Recycling nimmt konkrete Formen an. Wie DSD-Chef Michael Wiener in einem Gespräch mit der Wirtschaftszeitung FAZ sagte, soll die Pyrolyseanlage entweder im westfälischen Hörstel oder in Eisfeld / Thüringen errichtet werden.
Die Investitionskosten sieht Wiener „in Richtung dreistelliger Millionenbetrag“, die gemeinsam mit Partnern – der DSD-Chef denkt hier neben der chemischen Industrie auch an Konsumgüterhersteller, die sich Material für Recyclingverpackungen sichern wollen – geschultert werden sollen. Möglicher Lieferant der Eingangsware könnte der größte deutsche Betreiber von Müllverbrennungsanlagen EEW Energy from Waste (Helmstedt) sein: Den Angaben zufolge will EEW aus dem zur Verbrennung angelieferten Abfall die Kunststofffraktion aussortieren und „zusammen mit DSD ins chemische Recycling“ bringen.
Mit dem chemischen Recycling betritt das DSD Neuland, denn bislang werden Materialfraktionen aus dem gelben Sack / der gelben Tonne ausschließlich mechanisch verwertet: An den Produktionsstätten in Hörstel sowie Eisfeld werden Kunststoffrezyklate aus Polypropylen (PP)- und Polyethylen (PE)-Verpackungen hergestellt.