Der Herbst wird ungemütlich, und der Winter auch. Das gilt nicht nur für das Wetter, sondern auch für die Aussichten der chemischen Industrie in Deutschland. Durch die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs schlägt der Branche ein rauer Wind entgegen. Die Energiepreise schossen in astronomische Höhen, verschiedene Rohstoffe waren zeitweise so teuer wie nie zuvor, und bereits lang andauernde Lieferengpässe verschärften sich weiter.
Und die Liste des Schreckens ließe sich fortschreiben: Die hohe Inflation drückt auf den Konsum. Die Angst vor einer Rezession wächst. „Es mehren sich die Anzeichen für eine Rezession der deutschen Wirtschaft im Sinne eines deutlichen, breit angelegten und länger anhaltenden Rückgangs der Wirtschaftsleistung“, hieß es jüngst seitens der Deutschen Bundesbank (Frankfurt). Dem entsprechend tauchten die Geschäftserwartungen der chemischen Industrie in Deutschland weiter ab, wie aus einer Umfrage des ifo Instituts (München) hervorgeht. Der entsprechende ifo-Index fiel im August noch einmal um 10 Zähler ab und lag bei nunmehr -54,5 Punkten im tiefroten Bereich.