Clusterland Oberösterreich: Optimierungskonzept für Spanabfälle von Formenbauunternehmen
10.06.2010
Der effiziente Einsatz von Material, das für die Fertigung benötigt wird, ist ein wichtiger Schlüsselfaktor zur Optimierung von Prozessen und Kostenstrukturen in Produktionsunternehmen. Im Rahmen eines 14-monatigen firmenübergreifenden Kooperations-projektes wurde deshalb ein Optimierungskonzept für Spanabfälle von Formenbauunternehmen im Bezirk Kirchdorf in Oberösterreich (OÖ) umgesetzt.
Projekthintergrund: Die Materialkosten machen einen wesentlichen Teil der Gesamtkosten in Fertigungsunternehmen aus. Im Raum Kirchdorf in OÖ gibt es einige Formenbauunternehmen, die Metallzerspanungsabfälle und Schleifschlämme in unterschiedlichen Mengen (von einigen hundert Kilo bis mehreren hundert Tonnen) produzieren. Da die am Markt erhältlichen Aufbereitungsanlagen wie Brikettieranlagen auf Grund ihres stationären Einsatzes und der damit verbundenen hohen Investitionskosten noch nicht rentabel sind, wurden in den beteiligten Unternehmen vorher alle Spanabfälle unbehandelt und unbearbeitet entsorgt.
Projektziel: Mit Hinblick auf die Nachhaltigkeit wurde vereinbart, die Entsorgung von Zerspanungsabfällen in einem Unternehmensverbund so zu organisieren, dass durch eine mobile Aufbereitungsanlage die Trennung, Aufbereitung, Lagerung und Entsorgung für die einzelnen Unternehmen optimiert werden kann.
Projektablauf: - Istanalyse Primär galt es, einen externen Experten zur Untersuchung der am Markt befindlichen Aufbereitungssysteme heranzuziehen. Außerdem wurde die betriebliche Ist-Entsorgungssituation jedes einzelnen beteiligten Unternehmens analysiert.
- Marktumfeld In weiterer Folge wurde der Stand der Technik der am Markt vorhandenen Aufbereitungsanlagen erhoben. Diese Analyse ergab, dass zwar Aufbereitungsverfahren verfügbar wären, eine Aufbereitung aber seitens der Abfallabnehmer keine höheren Erlöse erzielen würde.
- Prüfungs- und Optimierungsphase Die Möglichkeit einer gemeinsamen Verwertung des Altmetalls wurde intensiv erörtert. Für eine direkte Verwertung in Eisen- und Stahlhütten seitens der Betreiber bestand kein Interesse. Hierbei gilt anzumerken, dass sich die österreichweit agierenden Entsorger durch eine sehr homogene Preisgestaltung auszeichnen und ein Aufbrechen dieses Oligopols erst durch einen kleinen lokalen sowie durch einen internationalen Entsorger möglich war. Diese beiden Unternehmen haben dem Unternehmensverbund Angebote unterbreitet, die erheblich besser waren als die bisherigen.
- Umsetzung Vor allem aus logistischen Gründen entschied man sich für einen lokalen Anbieter. Um zu dem neuen Entsorger wechseln zu können, waren bei einigen Unternehmen Änderungen der Abfalltrennung erforderlich, was eine innerbetriebliche Bewusst- seinsbildung voraussetzte.
- Ergebnisse Im ersten Schritt gelang es so, ökologische, wirtschaftliche und logistische Aspekte umzusetzen. Insbesondere die angestrebte Kostenreduktion hängt stark von den schwankenden Rohstoffpreisen ab.
Künftig findet eine gemeinsame Entsorgung von vier Unternehmen statt. Eine Evaluierung im Rahmen der Abschlussbesprechung ergab, dass die Unternehmen Erfolge des Projektes vor allem in folgenden Punkten wahrnehmen: • Innerbetriebliche Bewusstseinsbildung • Änderung der Abfalltrennung nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten • Erlössteigerung • Verstärkte Kooperationsbereitschaft zwischen den Partnern im Unternehmensverbund
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