Ningbo in der Ostküstenprovinz Zhejiang ist mit Kapazitäten von annähernd 40 Mio jato für Vorprodukte und Polymere aller Art einer der großen Petrochemie-Standorte im Land (Foto: Panthermedia/dk_photos)
Eine Reduzierung der Kohlenstoff-Emissionen und mehr sogenannte grüne Technologien – das sind die Ziele, die sich unter anderem die China Petroleum and Chemical Industry Federation (CPCIF; Peking / China) auf die Fahnen geschrieben hat. Der Verband folgt damit den Vorgaben des 20. Nationalkongresses der Kommunistischen Partei Chinas im vergangenen Jahr, wonach „grüne und kohlenstoffarme Produktionsmethoden und Lebensstile“ gefördert werden sollen. Damit schließt China auf zum teilweise umstrittenen europäischen „Green Deal“ und den eher zögerlichen Anstrengungen der Umweltschutzbehörde EPA in den USA.
Die CPCIF sieht in den bisher eher stiefmütterlich behandelten grünen Technologien ein Nadelöhr für die erfolgreiche weitere Entwicklung von Chemie und Petrochemie im Reich der Mitte. Der kürzlich vorgestellte Plan mit dem sperrigen Namen „2023 Federation Work Plan for Promoting Green Development and Circular Economy“ umfasst zehn Punkte: Dazu zählen unter anderem die Entwicklung von Industriestandards, ein System zur Verbreitung umweltrelevanter Informationen, Energiesparmaßnahmen und eine Beschleunigung der Einführung fortschrittlicher Technologien mit dem Ziel Ressourcen zu sparen. Auch der Umweltschutz wird genannt, allerdings erst gegen Ende der Liste.
Allerdings finden die grünen Pläne aus Peking offenbar nicht überall ihren sofortigen Niederschlag. Weniger Emissionen werden zwar meist erwähnt, doch eher unter ferner liefen. Wirtschaftlicher Aufschwung und Umsatz scheinen auf der (Prioritäten)liste deutlich weiter oben zu rangieren – insbesondere abseits der küstennahen und in Sachen Chemie und Petrochemie sehr starken Provinzen Shandong, Jiangsu und Zhejiang.
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