Von wegen rosige Aussichten: Der europäischen Chemieindustrie geht’s schlecht (Foto: PantherMedia/manine99)
Dass Lobbyisten mächtig auf den Putz hauen, gehört zu ihrem Job. Die Deutlichkeit, mit der sich der Verband der europäischen Chemieindustrie Cefic (Brüssel / Belgien) jetzt zu den Aussichten seiner Branche geäußert hat, ist aber bemerkenswert: „Es gibt derzeit keinen wirtschaftlichen Grund, in Europa zu investieren“, kommentierte der Cefic-Generaldirektor Marco Mensink die aktuelle Situation.
Der Blick auf die Wirtschaftsdaten der europäischen Chemieindustrie macht die Resignation des Verbandsvorderen erklärlich. So brach das Produktionsvolumen im ersten Quartal 2023 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 13,5 Prozent ein. Anzeichen auf Besserung? Fehlanzeige. Sowohl die Inlands- als auch die Exportmärkte seien in den ersten vier Monaten des Jahres „sehr schwach“ gewesen, sagte Mensink. Für das zweite Halbjahr zeichne sich ein weiterer Rückgang bei der Nachfrage ab.