Wäre man böswillig, könnte man behaupten, die Ratten verlassen das sinkende Schiff Großbritannien (Foto: Fotolia/Melinda Nagy)
Großbritannien wird ein Stückchen kleiner und unbedeutender. Nicht wegen des Austritts aus der Europäischen Union an sich. Sondern weil die Hängepartie der Brexit-Entscheidung in London inzwischen so viel Unsicherheit verbreitet, dass die ersten großen Unternehmen aus der Kunststoff- und Composites-Welt die Reißleine ziehen.
Prominentester Kritiker ist sicher der 2019 scheidende Airbus-Chef Tom Enders, der vor dem falschen Glauben der Brexit-Befürworter warnt, die Konzernpräsenz mit 25 Werken und 14.000 Mitarbeitern sei zu umfangreich, um der Insel den Rücken kehren zu können. Im Werk in Broughton ist heute die Endfertigung aller Tragflächen konzentriert. Auch der britische Staubsaugerhersteller Dyson plant die Verlegung der Zentrale nach Singapur – obwohl Sir James Dyson betont, dass die Standorte Malmesbury, Hullavington, London und Bristol auch in Zukunft „das Kernzentrum der kreativen und ingenieurswissenschaftlichen Leistungen" sein werden. Nägel mit Köpfen haben bereits Sony mit der Verlagerung der Europazentrale sowie der Konsumwaren- und Medizintechnik-Konzern Philips mit einer Werksschließung gemacht.