Mit Christu Segen: Die brasilianische Kunststoffindustrie will in alle Welt exportieren (Foto: Pexels, Athena)
Seit der Corona-Krise haben brasilianische Kunststoffverarbeiter den Export ausgeweitet. Vielen blieb auch keine andere Wahl: Denn während der Verbrauch von Kunststoffprodukten in Brasilien laut dem Branchenverband Abiplast (www.abiplast.org.br) im Jahr 2021 um 1,3 Prozent auf 7,6 Mio t sank, verschärften steigende Importe (+6,6 Prozent auf 754.500 t) noch den Wettbewerb auf dem heimischen Markt. Brasilianische Verarbeiter suchten also ebenfalls ihr Glück in anderen Märkten – und steigerten die Exporte um 11 Prozent auf 309.500 t.
Hinzu kommt, dass die Verarbeiter bei ihren Auslandsaktivitäten von Währungseffekten profitieren. Denn Brasilien hatte zeitweise mit einer hohen Inflation zu kämpfen, die im April 2022 mit 12,1 Prozent ihren Höhepunkt erreichte (und danach bis Dezember auf 5,8 Prozent zurückging). Die Entwertung der Währung machte brasilianische Güter im Ausland erschwinglicher und drückte gleichzeitig auf die Kaufkraft der heimischen Konsumenten. So legte der Warenwert exportierter Kunststoffprodukte 2021 in der heimischen Landeswährung Real (BRL) um 27 Prozent zu (auf 7,1 Mrd BRL), in US-Dollar aber „nur“ um 18 Prozent (auf 1,3 Mrd USD).