Die breit gestreute Gruppe der Kunststoffe auf nachwachsender Rohstoffbasis sowie mit biologischer Abbaubarkeit hat derzeit einen schweren Stand. Nicht nur, dass sie trotz aller Lobbyarbeit in Brüssel in Bezug auf den Kampf gegen Kunststoffverpackungen und Einwegprodukte mit allen anderen Kunststoffsorten in einen Topf geworfen werden. Das zuletzt von vielen Seiten, insbesondere auch der Politik forcierte werkstoffliche Recycling, mechanisch und chemisch, nagt ebenfalls an Renommee und Marktstellung. „Wir hätten nie geglaubt, dass die Politik so stark in die Kunststoffbranche eingreifen könnte, wie sie das jetzt getan hat – und das ohne großes Verständnis", resümierte Michael Carus als Chef des nova-Instituts (Hürth).
Auf 3,8 Mio t weltweit schätzt das nova-Institut die produzierte Menge biobasierter und biologisch abbaubarer Polymere im Jahr 2019. Der Anteil an der Kunststoff-Gesamterzeugung liegt damit noch immer bei rund 1 Prozent – trotz eines Wachstums von rund 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das ist ein Zuwachs in etwa demselben Umfang, wie sie bei Polymeren fossiler Herkunft zu verzeichnen sind. Carus erwartet für biobasierte Kunststoffe im weitesten Sinn auch in den Jahren bis 2024 ähnliche Steigerungsraten. Das berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.