Alles fließt? Von wegen. Die Bauindustrie ist ins Stocken geraten (Foto: Pexels, Life of Pix)
Die Sonne scheint, doch die Stimmung am Bau ist düster. Nach einem mageren zweiten Halbjahr 2022 hat sich die Lage der Branche nicht gebessert, im Gegenteil: „Die Rahmenbedingungen für die Bauwirtschaft haben sich markant verschlechtert. Die Aussichten für die Baukonjunktur in 2023 trüben sich deutlich ein“, sagt Reinhard Quast, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes (ZDB, Berlin). „Unsere Frühjahrsumfrage bestätigt die schlechte Auftragslage im Baugewerbe. Der giftige Cocktail aus Fehlern in der Förderpolitik zu Beginn der Legislaturperiode, steigenden Bauzinsen und steigenden Materialpreisen führt bei 76 Prozent der Unternehmen zu keiner positiven Konjunktureinschätzung im Wohnungsbau.“ Noch ein Jahr zuvor hatten knapp zwei Drittel der Unternehmen die Lage im Wohnungsbau als „gut“ bewertet.
In anderen Bereichen der Baubranche sieht es nicht besser aus. Laut der ZDB-Umfrage erachten 84,3 Prozent der Akteure im Wirtschaftsbau und 86,9 Prozent der Befragten die Situation im öffentlichen Hochbau für „schlecht“ oder „befriedigend“. An eine baldige Erholung glauben die Wenigsten, wie die Erwartungen für die folgenden sechs Monate zeigen: Sowohl im Wohnungsbau als auch im Wirtschaftsbau und dem öffentlichen Hochbau erreichte der Anteil derer, die mit besseren Geschäften rechnen, nicht einmal 4 Prozent.