Die aktuelle Lage am Bau treibt so manchem Branchenvertreter Sorgenfalten auf die Stirn. Denn: „Die mangelnde Verfügbarkeit von vielen Baustoffen behindert den Baustellenbetrieb und damit die Gewerke in ihrer Arbeit“, erklärt Marcus Nachbauer, der Vorsitzende der Bundesvereinigung Bauwirtschaft (Berlin). „Das Problem betrifft etliche Baumaterialien: Rohre für Fundamente fehlen, Kunststoffe und Kupfer für Kabel und Rohre sind Mangelware. Folien, Dämmstoffe und Holz für den Dachstuhl sind nicht vorhanden, auch für Tragwerkskonstruktionen im Stahlbau stellen wir Engpässe fest.“
Da sich die Materialversorgung in nächster Zeit absehbar nicht normalisieren werde, sei vermehrt mit Verzögerungen im Baustellenbetrieb zu rechnen. Die Folge: Eine wachsende Zahl von Unternehmen könnte Kurzarbeit anmelden müssen – und dies, so paradox es auch erscheint, trotz voller Auftragsbücher. Auch die Wirtschafts- und Konjunkturforscher vom ifo Institut (München) analysierten jüngst die Lage und konstatierten: „Die Bauindustrie leide unter einem beispiellosen Engpass. Seit 1991 war es nicht mehr so schlimm.“