United Colors of BASF? Im Vorstand des Chemieriesen scheint es zu gären (Fotos (3): BASF)
Während Dr. Martin Brudermüller, der Vorstandsvorsitzende von BASF (Ludwigshafen), gerade im Schlepptau von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und mit einer hochkarätig besetzten Wirtschaftsdelegation durch China tourt, brennt am Stammsitz des Chemieriesen in Ludwigshafen die Luft. Denn im dritten Quartal ist das Ergebnis in den kunststoffrelevanten Segmenten massiv eingebrochen. Der Bereich „Materials“ meldete beim Ergebnis nach Steuern ein Minus von 56 Prozent, und „Chemicals“ ging sogar um 63 Prozent in die Knie.
Die Reaktion der BASF-Vorderen auf die miesen Zahlen ließ nicht lange auf sich warten: CEO Brudermüller kündigte umgehend ein Sparprogramm an, das die konzernweiten Kosten bis 2024 um 500 Mio EUR senken soll – jährlich. Vor allem am Standort Ludwigshafen sind Einschnitte geplant. Mehr als die Hälfte der angekündigten 500 Mio EUR sollen hier eingespart werden, wie BASF auf Nachfrage bestätigte. In welchen Bereichen der Rotstift angesetzt wird, muss BASF-Vorständin Melanie Maas-Brunner – als Arbeitsdirektorin ist sie für Personalthemen am Standort Ludwigshafen zuständig – festlegen. Dem Vernehmen nach schwebt das Damoklesschwert des Stellenabbaus vor allem über den Zentralfunktionen des Konzerns sowie über den Bereichen Forschung und Entwicklung.