BASF: „Chemisches Recycling muss als werkstoffliche Verwertungsquote anerkannt werden"

09.08.2023

Dr. Matthias Scheibitz (Foto: BASF)Dr. Matthias Scheibitz (Foto: BASF)

Um einen Beitrag bei der Transformation zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft leisten zu können, braucht das chemische Recycling endlich „verlässliche rechtliche“ Rahmenbedingungen. Das forderte Dr. Matthias Scheibitz, der die Nachhaltigkeitsstrategie des Geschäftsbereichs „Performance Materials“ bei BASF (Ludwigshafen) verantwortet, kürzlich in einem Interview mit dem Fachverband Kunststoff und Gummimaschinen (KuG) im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA; Frankfurt).

„In der Regulatorik muss das chemische Recycling Anerkennung finden für die werkstoffliche Verwertungsquote“, machte Scheibitz klar, „wenn zum Beispiel für Verpackungen ein recycelter Anteil von 30 Prozent gefordert wird.“ Von den in der EU anfallenden Kunststoffabfällen würden heute nur 0,1 Prozent chemisch recycelt. Experten gingen aber davon aus, dass sich dieser Anteil auf bis zu 15 Prozent steigern ließe.

Hilfreich wäre dabei auch die Einführung einer erweiterten Herstellerverantwortung. „Der Hersteller einer Anwendung, zum Beispiel einer Verpackung, eines Autos oder eines Kühlschranks, muss einen gewissen Betrag in einen Topf einzahlen, aus dem dann die Rückführung finanziert wird", sagte Scheibitz. „Das ist speziell für uns als BASF wichtig, weil so etwas bei den so genannten ,Performance Materials‘, die wir in unsere Kernindustrien liefern – also in die Automobilindustrie und in den Bausektor – noch nicht existiert.“ 

© KI – Kunststoff Information, Bad Homburg

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