Plant schmerzhafte Einschnitte für Ludwigshafen: Martin Brudermüller (Foto: BASF)
Nicht, dass ein solches Vorgehen nach den Beispielen von Dow, LyondellBasell und Eastman nicht zu erwarten gewesen wäre. Der Umfang der Veränderungen für Ludwigshafen als Stammwerk des weltweit größten Chemiekonzerns BASF (Ludwigshafen) überrascht aber doch. CEO Dr. Martin Brudermüller will nicht nur eine der beiden Ammoniak-Anlagen schließen, was bereits vor einigen Tagen kolportiert und womit aufgrund der hohen Energiekosten vielleicht auch gerechnet worden war. Viel wichtiger sind das Aus für die große, moderne TDI-Produktion sowie die Ausdünnung der europäischen Vorproduktstrecken für Polyamid 6 und 6.6 – alle drei treffen den Bereich „Materials“.
Begründet wird das mit den stark gesunkenen Ergebnissen der beiden wesentlichen Kunststoff-relevanten Bereiche „Chemicals“ und „Materials“, auch die zusätzlichen Energiekosten von 3,2 Mrd EUR – 84 Prozent davon in Europa – sowie weitere EU-Regularien dürften eine Rolle spielen.
500 Mio EUR will BASF von 2025 an jährlich „außerhalb der Produktion“ einsparen, 2.600 Stellen sind vornehmlich in Deutschland betroffen. Die Anlagenschließungen in Ludwigshafen sollen die Fixkosten zusätzlich um 200 Mio EUR senken. Dort kommen weitere 700 Produktionsmitarbeiter auf die Rechnung.