Nichts ist so beständig wie der Wandel. Und so haben sich auch die Umstände verändert, die die Aussichten für den ABS-Markt prägen. Sah es vor einigen Wochen noch so aus, als ob fallende Notierungen in China bald Spielraum für eine Belebung der Importe in den extrem unterversorgten europäischen Markt bringen und hinsichtlich der Preise somit etwas Dampf vom Kessel nehmen könnten, ist die Perspektive heute eine andere: Die Verfügbarkeit bleibt knapp, die Preise hoch, erklärten Marktbeobachter. Die Mehrheit von ihnen erwartet keine wesentliche Linderung vor dem dritten Quartal. Ein Distributeur zeigte sich etwas vorsichtiger. Das hohe Preisniveau werde „mindestens bis Mai“ Bestand haben, so seine Einschätzung. Was danach folge, sei heute noch nicht sicher abzusehen.
Die ABS-Notierungen streben unterdessen weiter nach oben. Mit den Aufschlägen im Februar wird die Preisrange für ABS, die der Informationsdienst KI erhebt, die bisherige Höchstmarke von März 2017 voraussichtlich knacken – dem Markt winkt also ein neues Allzeithoch. Gründe dafür sind die unzureichende Rohstoffversorgung in Europa, geringere Dämpfungseffekte durch das chinesische Neujahrfest und hohe Frachtraten.