Wo die ruinösen Gaspreise gemacht werden: Blick auf den Kreml in Moskau (Foto: Pexels, Azamat Hatypov)
Mies, mieser, am miesesten: Das Geschäftsklima in der chemischen Industrie hat sich in den vergangenen zwölf Monaten deutlich verschlechtert. Wie die Konjunkturforscher des ifo-Instituts (München) jetzt meldeten, fielen die Geschäftserwartungen der Branchenunternehmen im Juli 2022 auf einen Tiefstand von -44,4 Punkten. Im Vorjahresmonat hatte der Wert noch bei +11,8 Punkten gelegen.
Als Hauptgrund für den galoppierenden Pessimismus nennt das ifo den Krieg in der Ukraine und die Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen. „44 Prozent des Energieverbrauchs in der chemischen Industrie entfallen auf Erdgas. Außerdem ist für etwa ein Drittel aller Chemieprodukte der Einsatz von Erdgas notwendig“, sagt ifo-Branchenexpertin Anna Wolf. Dass noch immer rund die Hälfte der deutschen Gasimporte aus Russland stammte, zeige das ökonomische Ausgeliefertsein der Industrie an Putins Preisdiktat.