Eine nach wie vor schwache Nachfrage und umfangreiche, kostengünstige Rezyklatimporte übten weiterhin Druck auf die westeuropäischen Kontraktnotierungen aus. Um den Markt nicht gänzlich zu verlieren, senkten europäische Recycler deshalb erneut die Preise. Vielfach kam es dabei sogar zu teils deutlich dreistelligen Abschlägen – insbesondere bei Polyamid 6.6-Materialien. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.
Bei in weiten Teilen nur zu 60 Prozent gefüllten Auftragsbüchern der Verarbeiter, laufen auch Europas Recycling- und Compoundieranlagen fast überall deutlich gedrosselt. Der liquide Markt wird davon jedoch kaum ausgedünnt, dafür fließen zu große Importmengen auf den Kontinent.
Für europäische Rezyklatproduzenten ist nach den Preisrücknahmen der vergangenen Monate das Ende der Fahnenstange nahezu erreicht. Der November dürfte bei etwas nachlassendem Importdruck zwar noch einmal eine Reduktion sehen – diese wird aber deutlich geringer ausfallen als zuletzt. Ausnahmen werden PA 6.6 und wohl auch POM sein, bei denen der Abwärtsstrudel der Preise im November in eine neue Runde gehen wird.