Auch im Juli bestimmten günstige Asien-Importe die Preisfindung und störten auch die ansonsten hierzulande vorherrschende Ruhe. Europäische Ware allein hätte bei einigen Typen wohl nicht ausgereicht, um mehr als allenfalls leichte Abschläge hervorzurufen. Verarbeiter, die auch Importware verwenden können, zahlten jedoch vielfach zwischen 200 und 400 EUR/t weniger als beim Einsatz europäischer Ware. Am deutlichsten betroffen von Preisrücknahmen war Polyamid 6.6, das zusätzlich unter den Substitutionsanstrengungen leidet. Zu erwarten ist eine Fortsetzung der Erosion – solange, bis der zuvor übliche Abstand zum Schwesterprodukt PA 6 wiederhergestellt ist. Manche Recycler überlegen angesichts des stark rückläufigen Bedarfs, PA 6.6 ganz aus dem Programm zu nehmen.
Beginnende Lagerauffüllungen sowie eine verhältnismäßig ordentliche Nachfrage halten die Ordertätigkeit trotz der Urlaubszeit auf dem erreichten Niveau. Verarbeiter – insbesondere aus dem Automobilbau – haben weniger Angst vor Verschiebungen von Bestellungen als in den Vormonaten. Das erneuerte Vertrauen der Verarbeiter in kontinuierliche Abrufe sorgt für erste Lagerauffüllungen. Dennoch wird es bei einigen Sorten wohl zu weiteren deutlichen Abschlägen kommen.