Die Hoffnung, dass die Nachfrage nach Styrolkunststoffen im Juni – also zwischen dem feiertagsdurchsetzten Mai und vor Beginn der sommerlichen Urlaubszeit – noch einmal etwas aufleben könnte, hat sich nicht erfüllt. Den Bestrebungen von Erzeugern, die rückläufigen Styrol-Kosten bei den Verkaufspreisen für Polystyrol, EPS und ABS nur ansatzweise zu berücksichtigen und somit die angeschlagenen Margen aufzupeppen, wurde somit der Boden entzogen. Im Gegenteil: Die ohnehin schon geringe Nachfrage erhielt einen zusätzlichen Dämpfer, als Verarbeiter in Erwartung weiter fallender Preise ihre Mengenbestellungen stornierten und nur das Allernötigste kauften. Infolgedessen sahen sich viele Anbieter zu weiteren Konzessionen genötigt, um Mengen zu platzieren. Insbesondere bei Bestellungen in der zweiten Monatshälfte gingen die Abschläge daher oftmals über die reine Kostenreduktion hinaus.
Die Spekulationen der Verarbeiter sollten sich bewahrheiten: Im Juli musste die Styrol-Referenz abermals Federn lassen – und mit -138 EUR/t fiel der Rückgang sogar recht deutlich aus. Vor diesem Hintergrund sind für den Q3-Auftaktsmonat weitere Abschläge vorprogrammiert. Angesichts dessen, dass die Nachfrage mit der einsetzenden Urlaubszeit wohl weiter sehr mau bleiben wird, dürften die Abschläge zumindest bei PS und EPS dreistellig ausfallen. Bei ABS bremsen derweil die weitgehend stabilen der anderen Komponenten Butadien (Rollover) und ACN (-2 EUR/t) die Abwärtstendenz etwas ab. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.