Die Preise für Styrolkunststoffe haben im Juli 2022 ihren Zenit erreicht. Der Anstieg der Styrol-Referenz zum Q3-Auftakt bugsierte die Notierungen für Polystyrol und EPS auf neuerliche Allzeithochs, und dies trotz einer nachlassenden Nachfrage. Das viel zu hohe Preisniveau, zunehmende Rezessionsängste und Spekulationen auf eine bevorstehende Preiskorrektur sorgten dafür, dass Verarbeiter nur das Allernötigste kauften und Bestände nach Möglichkeit reduzierten. Bei ABS gestaltete sich die Nachfrage sogar so schwach, dass die Anbieter die gestiegenen Kompositkosten in der zweiten Monatsmitte nicht mehr einpreisen konnten. Das Preisgeschehen präsentierte sich recht uneinheitlich, aber insgesamt schrammten die ABS-Notierungen immer noch nur geringfügig unter ihren bisherigen Höchstständen.
Das Bild dürfte sich im August ändern – so wie bei allen Styrolkunststoffen. Denn die Styrol-Referenz sackte im August um satte 509 EUR/t ab. Bei PS und EPS werden die Anbieter versuchen, einen Teil dieser gewaltigen Kostenreduktion einzubehalten, zumal sie noch immer auf älteren, teurer produzierten Beständen sitzen.