Ausgelöst von der deutlichen Reduktion der Styrol-Referenz (-138 EUR/t), gaben im Juli-Verlauf auch die Preise für die Styrolkunststoffe durch die Bank nach. Polystyrol vergünstigte sich dabei sogar den dritten Monat in Folge. In etlichen Verhandlungen erreichte die Abschlagshöhe bereits nach dem ersten Monatsdrittel die volle Weitergabe des Monomerrückgangs. In Einzelfällen kam es zu zusätzlichen Anpassungen, so dass der Abschlag im Durchschnitt teilweise über die Monomerbewegung hinausging. Die Versorgung war bei schwacher bis sehr schwacher Nachfrage meist ordentlich. Europäische Produzenten halten zwar an den Drosselungen ihrer Anlagen fest, doch Importe reicherten das Angebot an. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.
Der Abschluss des Styrol-Kontrakts für August (+78 EUR/t) stand unter dem Einfluss der jüngsten Anlagenausfälle in Moerdijk. Am 26. Juli meldete Shell Probleme mit dem dortigen Cracker, nachdem zuvor allgemein nur mit geringen Veränderungen gerechnet worden war. An dem Standort betreiben Shell selbst sowie das JV Ellba mit BASF Styrol-Anlagen, die aller Wahrscheinlichkeit nach ebenfalls betroffen sind. Seit dieser Nachricht schießen die Spotpreise für das Vorprodukt in die Höhe – binnen drei Tagen um mehrere hundert Euro.