Bevor das zweite Quartal vorüber ist, wollen die Produzenten die Margen doch noch einmal nach oben bringen. Auch wenn die Monomerkosten im Juni nur geringfügig anzogen – Ethylen verteuerte sich um 5 EUR/t, Propylen um 15 EUR/t und Styrol um 14 EUR/t –, lancierten die Erzeuger Forderungen, die meist weit über den reinen Kostenanstieg hinausgingen. Die Verhandlungsposition der Erzeuger wurde durch die Verknappung des Angebots durch Produktionsdrosselungen verstärkt, sowie in einigen Bereichen auch durch eine spürbare Belebung der Nachfrage nach dem Stimulus von Preisermäßigungen im Vormonat. Insbesondere bei PE-LLD und PE-LD konnten die Anbieter Anfang Juni die Marktsituation für deutliche Margengewinne nutzen – was bei den betroffenen Verarbeitern auf wenig Begeisterung stieß. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.
Durch die Produktionsdrosselungen sind bereits verschiedene Materialien nur eingeschränkt verfügbar. Die Nachfrage zog durch saisonale Effekte beispielsweise am Bau zwar an, zudem stimulierten die Preisermäßigungen vom Mai. Aber die aktuelle Marktsituation gibt weiterhin keinen Grund zur Euphorie, vielerorts hinkt die Entwicklung den Erwartungen hinterher. Mit der nahenden Ferien- und Urlaubszeit dürfte sich in den nächsten Wochen daran nicht viel ändern.