Die Styrolkunststoffe verabschieden sich krachend von ihren bisherigen Höchstständen, und die übrigen Standard-Thermoplaste setzen ihre Talfahrt fort. Bei den Polyolefinen zeichnen sich in zähen und schleppenden Verhandlungen im ersten Drittel des August 2022 durch die Bank weg dreistellige Preisrücknahmen ab, die somit über die Monomer-Abschläge (C2: -70 EUR/t, C3: -85 EUR/t) hinausgehen. Auch bei PVC beschränken sich die Reduktionen nicht auf die anteilige Monomerveränderung. Den Vogel schießen aber die Styrolkunststoffe ab. Große Teile der drastischen Styrol-Korrektur (-509 EUR/t) werden weiteregegeben, wodurch die Notierungen für PS und EPS zwischen 400 und 500 EUR/t nach unten rauschen.
Die Nachfrage präsentiert sich allerorten schwach. Einige Verarbeiter hoffen, dass dies lediglich der sommerlichen Urlaubszeit geschuldet ist. Andere sehen darin aber auch bereits die Anzeichen einer generellen wirtschaftlichen Abschwächung. Wie dem auch sei: Die meisten Verarbeiter treten bei ihren Ordern mächtig auf die Bremse und bauen Bestände ab, um bei wohl weiter sinkenden Preisen den Umfang von Wertberichtigungen zu reduzieren. Vor diesem Hintergrund – und weil sie selbst auch nicht auf teuer produzierter Ware sitzen bleiben wollen – versuchen mehrere Erzeuger, die Nachfrage durch Sonderangebote wenigstens halbwegs zu stimulieren. Für den weiteren Monatsverlauf ist bei vielen Werkstoffen eine Ausweitung der bisherigen Abschläge daher gut möglich.