In den europäischen Märkten für Standard-Thermoplaste zeigt sich Anfang April 2015 eine radikale Preiswende mit urplötzlichen, signifikant dreistelligen Anhebungen. Die enormen Verengungen der Verfügbarkeit könnten zu Abstellungen von ganzen Verarbeitungswerken führen. Etliche Verarbeiter äußern aktuell die Befürchtung, dass Linien buchstäblich leer laufen, da nicht genügend Werkstoff zu Verfügung steht. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.
Hintergrund der Verengungen sind relativ tiefstehende Kosten in der Ölstrecke, was das weltweite Preisniveau der Kunststoffe heruntergezogen und damit Vorteile anderer internationaler Produktionen relativiert hat. Parallel dazu ist der Wert des Euro verfallen, dadurch wurden die Exportanreize für europäische Produzenten stark erhöht, während umgekehrt Importe kaum noch anzutreffen sind. Im Monatsverlauf ist eher noch mit weiteren Verschärfungen der Preissteigerungen als mit einer Entspannung zu rechnen.