Wenn schon nicht den Preisverfall, so doch zumindest in vielen Fällen den Margenverfall stoppen konnten die europäischen Anbieter von Standard-Thermoplasten im Mai 2013. Die vor allem bei den Polyolefinen im Monatsverlauf begleitend zu steigenden Spot- und Vorproduktpreisen angestrebte Kehrtwende gelang jedoch nicht. Das für die Jahreszeit viel zu nasskalte Wetter in weiten Bereichen Europas nahm den realen Druck aus der Nachfrage. So blieb die Preis-Bodenbildung der wesentliche Triebfaktor aus den Endmärkten, was zwar den Verfall stoppte, aber nicht für den Umschwung ausreichte. Vor allem in der zweiten Monatshälfte machten sich die vielfältigen anhaltenden Drosselungen der Produktion langsam aber sicher bemerkbar. Die Nachfrage stieg an, obwohl wichtige Segmente wie Bau und Agrar zwar grundsätzlich belebt waren, aber doch klar unter Saisonnormal lagen. Das berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im Monatsreport Mai.
Die Kontraktabschlüsse Juni für die Vorprodukte deuten auf eine Stabilisierung. Die Erzeuger sehen nun die Stunde gekommen, die aus ihrer Sicht allzu schief liegenden Margen wieder ins rechte Lot zu bringen. Im Juni, so die allgemeine Hoffnung, sollte mit besserem Wetter endlich die Nachfrage zumindest auf Normalstand springen. Bei weiter gedrosseltem Angebot könnte dies wohl in vielen Fällen zumindest zu anteiligen Anhebungen reichen.