Schlimmer geht immer. Die Effekte der Urlaubszeit machten sich im Juli 2023 zunehmend bemerkbar, die Nachfrage ebbte gegenüber dem schon schwachen Vormonat noch einmal ab. Mehrere Werkstoffe haben zudem mit kostengünstigen Neuwarenangeboten und/oder Importen zu kämpfen, so dass sich der Preistrend im Juli sehr einheitlich gestaltete: Weiter nach unten. Bei den meisten Materialien gewann die Abwärtsspirale sogar an Fahrt. Sprich: Die Abschläge fielen meist noch höher aus als im Vormonat. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.
An den Vorzeichen für den nächsten Monat ändert sich nichts. Auch im August sorgen Sonne, Sommer und Meer für wenig Bewegung in den Orderbüchern. Daher werden die Rezyklatnotierungen auch in den nächsten Wochen auf breiter Front nach unten tendieren, zumal mehreren Werkstoffen die Offspec-Waren und Importe weiterhin arge Probleme bereiten. Besonders virulent gestaltet sich die Situation bei RE PET. Denn es ist nicht nur die Quantität der billigen Importe aus Fernost, sondern auch die Qualität, die Sorgen bereitet. Und obwohl nicht klar ist, ob die Materialien aus Asien, die mitunter in Anwendungen mit Lebensmittelkontakt zum Einsatz kommen, den europäischen Standards überhaupt entsprechen, ist ein Handlungsansatz der EU nicht zu erkennen. Ungeachtet dessen, dass die europäische Industrie für RE PET Gefahr läuft, dauerhaft Schaden zu nehmen.