Der Abwärtstrend der PVC-Notierungen hat sich im Juni 2023 fortgesetzt. Damit dauert die Talfahrt der Preise – von einer kurzen Unterbrechung im Februar abgesehen – bereits seit 13 Monaten an. Zur Relativierung: Davor waren die Preise auch fast zwei Jahre lang gestiegen, und somit liegen die Notierungen nach wie vor deutlich über dem Vor-Corona-Niveau. Im Juni waren es wieder einmal die schwache Nachfrage und die rückläufigen Kosten für C2, die die Notierungen für Basis-PVC unter Druck setzten. Aufgrund des üppigen Angebots und der Konkurrenz durch günstige Importwaren sanken die Preise im Schnitt um 80 EUR/t. Damit zeigt sich einmal mehr, dass die Notierungen sich von der hälftigen C2-Kostenweitergabe deutlich entkoppelt haben. Abschläge gab es auch bei den Compounds: Rückläufige Kosten für das Basismaterial und Zuschlagstoffe stellten schon früh die Weichen für weitere Preissenkungen.
An der allgemeinen Gemengelage wird sich im Juli nicht viel ändern: C2 verbilligte sich weiterhin (-40 EUR/t), und auch bei den Zuschlagstoffen wie Weichmacher und Titandioxid sind weitere Kostenrückgänge zu erwarten. Darüber hinaus beeinträchtigt die einsetzende Ferienzeit die Nachfrage mehr und mehr, so dass sich bei den Verarbeitern das Hauen und Stechen um Aufträge weiter verschärfen dürfte. Vor diesem Hintergrund sind sowohl bei S-PVC Basis als auch bei den Compounds weitere Preisabschläge vorgezeichnet. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.