Alles wie immer in Europa: Die Nachfrage dümpelt lustlos vor sich hin, während das Angebot üppig ist. Über die Kontrakte hinaus war reichlich Material vorhanden, das die Produzenten auf Gedeih und Verderb in den Markt zu drücken versuchten. Impulse aus dem Bausektor blieben Fehlanzeige. Nur bei den Sanierungen läuft es so einigermaßen, und der Pharmabereich präsentierte sich stellenweise robust. Andere Sektoren wie etwa Automotive tun sich nach wie vor schwer.
Vom 12. Juli 2024 an wird die EU vorläufige Strafzölle auf S-PVC-Importe aus den USA und Ägypten erheben. Das dürfte die Menge der Importe drastisch reduzieren. Laut Eurostat lagen diese zwischen November 2023 und April 2024 bei monatlich rund 20.000 t. Und auch wenn die Frachtraten für Importe aus Fernost seit Wochen nur eine Richtung kennen – nämlich nach oben – und somit die Geschäfte mit asiatischen Anbietern preislich unattraktiv machen, wird kein Materialengpass in Europa erwartet.
Für den Juli erwarten die Marktbeobachter wenig Bewegung. Der Rollover bei C2 sorgt eher für Stabilität. Der Ausfall bei Anwil dürfte allenfalls leicht festigende Folgen haben. An Mengen für die Kontrakterfüllung dürfte es nicht mangeln, zumal die Nachfrage im Sommer typischerweise auf ihrem derzeit ohnehin niedrigen Niveau nochmals weiter zurückgeht. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.