Die prekäre Versorgungssituation bei Vorprodukten für Weichschäume stand im September im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Mit Drosselungen und Force-Majeure-Meldungen waren nur noch rund 30 Prozent der europäischen TDI-Kapazitäten verfügbar. Verarbeiter mussten sich mit Allokationen zwischen 30 und 40 Prozent herumschlagen, zusätzlich zu den deutlich gestiegenen Preisen. Bei MDI hingegen hielten sich der von den Energiezuschlägen verursachte Auftrieb und der Einfluss des Kostenrückgangs bei Benzol etwa die Waage.
Besonders die Bestellungen für Weiße Ware und der Bauindustrie kochten auf Sparflamme. Hier haben die Rezessionssorgen die Nachfrage noch einmal gedrückt. Leichte Verbesserungsimpulse gab es aus dem Komfortbereich, der Automobilbau blieb schwach. An dieser Gemengelage wird sich auch im Oktober nicht substanziell etwas ändern.
Bei beiden Isocyanaten haben die Erzeuger ihre Wünsche nach Energiekosten-Anpassungen noch nicht vollständig umgesetzt. Sie werden es im Oktober erneut versuchen. Für MDI dürfte es auf einen starken Rollover hinauslaufen, TDI wird angesichts der Versorgungsenge deutlicher anziehende Preise sehen. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.