Während die Referenzkontrakte für Propylen und Ethylen im Mai deutliche Rückgänge verzeichneten, machte der Benzolpreis die Vormonatsverluste vollständig wett. Bei Toluol hingegen setzte sich der Abwärtstrend fort. Die Entwicklung der Vorproduktkosten machte den Anbietern von PUR-Komponenten einen Strich durch die Rechnung, die im März für das zweite Quartal höhere Preise angekündigt hatten. Bei polymerem MDI setzte sich trotz des Kostenzuwachses durch Benzol überwiegend der Rollover durch, lediglich bei reinen Qualitäten gingen die Preise etwas nach oben. Die Preise für TDI und Polyole gaben hingegen nach, weil neben den gesunkenen Vorproduktkosten auch Überangebot und Preiskämpfe das Bild prägten. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.
Auf den Bedarf im Mai drückten Produktionsstillstände durch die vielen Feier- und Brückentage sowie die zurückhaltende Ordertätigkeit einiger Verarbeiter, die in der Hoffnung auf weitere Preisrückgänge Aufträge verschoben. Daher traten auch keine nennenswerten Lieferengpässe auf, zumal in Europa sowohl MDI- als auch TDI-Produktionsanlagen nach Wartungsstillständen wieder angefahren wurden. Bei baurelevanten Komponenten wie polymerem MDI und festen Polyolen war die Nachfrage zwar höher als im Vormonat, blieb aber immer noch deutlich unter den üblichen Mai-Mengen. Der Bedarf an TDI und weichen Polyolen wurde durch die Schwäche am Automotive-Sektor beeinträchtigt.