Der massive Anstieg der C3-Referenz im April (+225 EUR/t) ließ die Preise für Polypropylen auf neuerliche Allzeithochs schießen. Die Produzenten versuchten, neben dem C3-Aufschlag auch die gestiegenen Energiekosten einzupreisen. Dagegen sträubten sich aber die Verarbeiter, zumal die Energiekosten im weiteren Monatsverlauf wieder nachgaben. Ein Quasi-Bestellboykott brachte auch die PP-Notierungen zum Bröckeln. Ohnehin gestaltete sich die Nachfrage eher mau. Im Spritzgießbereich machen sich die Produktionsabstellungen von Automobilbauern bemerkbar. Im Foliensektor hielten sich die Verarbeiter mit ihren Ordern ebenfalls zurück, da sie auf günstigere Preise im Mai hofften. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.
Der Rückgang des C3-Kontraktpreises im Mai (-65 EUR/t) setzte zumindest ein entsprechendes Signal. Marktbeobachter gehen auch davon aus, dass zumindest größere Abnehmer angesichts der Kostenreduktion niedrigere Preise erwirken können. Bei Kleinabnehmern zeigen sie sich hingegen skeptischer, hier werden sogar eher noch Nachholeffekte der April-Aufschläge für möglich gehalten. In der Summe dürfte es im Mai darauf hinauslaufen, dass die PP-Preise die jüngste Hausse beenden und zu einer Plateaubildung neigen werden.