Der starke Rückgang der C3-Notierung (-80 EUR/t) setzte ein erstes Zeichen, und das große Delta zu den Spotpreisen und die schwache Nachfrage taten ihr Übriges: Im Juni 2023 rutschten die Preise für Polypropylen durch die Bank dreistellig ab. Das Angebot überstieg die Nachfrage deutlich. Vor allem bei PP Homo reicherten Importe das Angebot weiter an, so dass der Markt überversorgt ist. Dies hat wiederum dazu geführt, dass mehr und mehr Verarbeiter sich an den Spotmärkten bedienen und Kontraktvereinbarungen an Gewicht verlieren.
Für den Juli zeichnen sich bei Polypropylen bereits weitere Preisnachlässe ab, nachdem der C3-Kontrakt erneut nachgab (-50 EUR/t). Effekte, die die Nachfrage stimulieren, sind angesichts der einsetzenden Ferienzeit nicht zu erwarten. Im Gegenteil: Bei den kommenden Preisgesprächen wollen einige Verarbeiter die rückläufigen Energiekosten aufs Tapet bringen. Mit Spannung wartet der Markt auch auf den August, wenn Material aus einer neuen Anlage in Polen auf den Markt strömt. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.