Nachdem sich die Nebel des chinesischen Neujahrs endgültig gelichtet haben, sehen sich die Beteiligten am Kunststoffmarkt einer ungewohnten Situation gegenüber. Erstmals seit langer Zeit nämlich müssen die chinesischen Kunststoffverarbeiter sogar mit Produktionsrückgängen rechnen, jedenfalls in der ersten Jahreshälfte 2012. Hintergrund sind zum einen die wirtschaftspolitischen Einbremsungen der Zentralregierung zur Inflationsbekämpfung, zum anderen spürbare Rückgänge beim Pkw-Absatz in der Volksrepublik, der nach einem bereits stagnierenden Q4 2011 im Januar und Februar 2012 jeweils mit zweistelligen Prozentzahlen nachließ. Dies berichtet der Brancheninformationsdienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) in seiner aktuellen Ausgabe.
Alle Polyethylene gingen zwar leicht nach oben, dies aber jedoch nahezu ausschließlich als Reflex auf die zuvor gestiegenen Kosten für Ethylen. Obwohl sich der Bedarf Anfang April leicht verbesserte, blieb die Nachfrage nach PP in den letzten Wochen doch ziemlich flau. Die einheimischen Preise zogen daher nur ganz leicht zu Beginn des Monats an, während die Importnotierungen weiter nachließen. Vor dem Hintergrund einer stabilen Nachfrage aus dem Bausektor zeigten die PVC-Preise kaum Anstalten zur Bewegung und verharrten auf den Plätzen. Auch die PS- und ABS-Preise in den letzten Wochen stabil bis sinkend.