Die Talfahrt der PE-Notierungen hat sich im September fortgesetzt. Erneut gab der kräftige Rückgang der Ethylen-Referenz (-120 EUR/t) die Richtung vor. Allerdings zeigten die Anlagendrosselungen der Erzeuger bei vielen Werkstoffen bereits Wirkung: Trotz der schwachen Nachfrage konnten Produzenten in den Preisverhandlungen mit den Verarbeitern zumindest Teile ihrer Energiekostenzuschläge geltend machen, so dass nur bei wenigen Werkstoffen wie PE-LD oder PE-HD Rohrqualitäten die Abschläge den Umfang der C2-Kostenreduktion erreichten oder darüber hinausgingen. Bei einigen PE-LLD Folienqualitäten wurden die Abschläge auf gerade einmal 40 EUR/t begrenzt, bei PE-HD Spritzguss auf 60 EUR/t. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.
Die Karte der Anlagendrosselungen wollen die Produzenten auch im Oktober ausspielen, um ihre Forderungen nach der Einpreisung der Energiekosten Nachdruck zu verleihen. Dies wird wohl dazu führen, dass der neuerliche Rückgang der Ethylen-Referenz – zum Q3-Auftakt gab C2 noch einmal um 45 EUR/t nach – in den Oktober-Preisen kaum Niederschlag finden wird. Mit Ausnahme vielleicht von PE-HD Rohr, wo der Markt weiterhin von einem Überangebot geprägt wird, und von EVA, das eine nächste Runde der laufenden Preiskorrektur verzeichnen könnte. Sonst aber dürften die meisten Preisgespräche wohl mehr oder weniger auf einen Rollover hinauslaufen.