Krise ist das neue Normal: So lässt sich die Lage im europäischen PET-Markt im November 2023 zusammenfassen. Die gefühlt nun schon fast ewig andauernde Absatzmisere hat die im Weltvergleich teuerste PET-Erzeugung in Europa unterspült. Und nun fielen die ersten Brocken der Steilküste ins Meer. Zu Beginn des Monats führten die durch die Volten bei JBF in Belgien erzeugten Unsicherheiten Hand in Hand mit den vorläufigen EU-Strafzöllen gegen chinesische Einfuhren noch zu ersten leichten Anhebungen. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.
Schnell aber wurde sichtbar, dass es neben anderen EU-Produktionen auch genügend andere Lieferländer gibt. Der JBF-Ausfall fiel dadurch nicht wirklich ins Gewicht. Vom zweiten Monatsdrittel an setzte sich dann der Druck der gesunkenen PX-Referenz durch, die Notierungen gaben zusehends nach. Unter dem Strich blieben die Abschläge aber noch moderat, da die Not den europäischen Erzeugern kaum Luft zum Atmen ließ.
Wie im Vormonat ist die PX-Referenz für den November auch am Monatsende noch nicht fixiert, ein typisches Bild für die unsichere bis krisenhafte Situation. Das Angebot bleibt mehr als ausreichend. Im Dezember wären wohl alle Seiten mit einem ruhigen Verlauf zufrieden.