Im Juli bestimmte Hurrikan „Beryl“ die Richtung der meisten Preise an den nordamerikanischen Polymermärkten. Insbesondere die Polyolefin- und PVC-Produktion einschließlich der jeweiligen Vorprodukte wurde im Vorfeld des Wirbelsturms heruntergefahren. Hurrikan Beryl zog am 7. Juli durch den US-Bundesstaat Texas. Ausfälle in der Stromversorgung rund um Houston beeinträchtigen zudem die ohnehin fragile Logistik auf Straße und Schiene. Die Preise zogen teils kräftig an.
Wenig beeindruckt zeigten sich indes die Märkte für die berichteten technischen Thermoplaste. Mit Ausnahme von Polyamid 6, das sich durch einen vorausgehenden Produktionsausfall samt Force Majeure deutlich verteuerte, ging es seitwärts oder allenfalls leicht nach oben.
Die Kunststoffverarbeiter blicken weiterhin in leere Auftragsbücher. Die anhaltend hohe Inflation dämpft die Konsumlaune, was sich vor allem im Einzelhandel und im Automobilsektor bemerkbar macht. Die hohen Hypothekenzinsen belasten zudem weiterhin den Immobilienmarkt. Die Hoffnungen richten sich darauf, dass die US-Notenbank im September die Leitzinsen senkt.
Im August dürfte sich die Lage an den Polymermärkten wieder beruhigen, sofern nicht erneut ein Hurrikan den Golf von Mexiko heimsucht. Es zeichnen sich für die meisten Segmente Rollover oder allenfalls leichte Erhöhungen ab. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg; ) im aktuellen Online-Report.