Im Oktober 2024 setzte sich die Schwäche an den nordamerikanischen Polymermärkten fort. Die berichteten Standard-Thermoplaste verzeichneten durch die Bank Abschläge, während die technischen Thermoplaste trotz schwacher Marktfundamente meist im Rollover fixiert wurden. Ausnahme war Polyamid 6, das ebenfalls deutlich abgab.
Die Kauflust der Verarbeiter bleibt in allen Segmenten schwach. Auch die leichten Belebungszeichen aus der Automobilbranche konnten den Markt nicht stützen. Die Kostenseite präsentierte sich ebenfalls überwiegend weicher, mit Abschlägen bei Ethylen, Propylen, Benzol und Butadien, berichtet KI-Kooperationspartner RTi (Fort Worth, Texas / USA).
Zudem scheint sich die Hurrikansaison als nicht so folgenreich abzuzeichnen, wie Meteorologen Anfang des Sommers prognostiziert hatten. Mit „Beryl“ blieb es in dieser Saison bisher bei einem großen Hurrikan an der Golfküste. Einzelne Anlagenausfälle bleiben ohne preisstützenden Effekt. Produzenten versuchen teils durch niedrigeren Ausstoß den Preisverfall zu stoppen, doch ohne Erfolg. Ineos (London / Großbritannien) zieht die Reißleine für die ABS-Produktion in Ohio. Der Standort dort wird dicht gemacht. Damit fallen knapp 20 Prozent der ABS-Kapazität in Nordamerika weg.
Für den November und den Rest des Jahres zeichnen sich durchweg weitere Rücknahmen ab. In vielen Segmenten sind die Läger prall gefüllt. Mit den nahenden Feiertagen dürfte die ohnehin schwache Nachfrage weiter gebremst werden. Die Kostenseite präsentiert sich ebenfalls schwächer. So zeichnen sich für den November bereits Abschläge für Benzol und Butadien ab. Damit starten Verarbeiter mit guten Aussichten auf Abschläge in die Verhandlungen für 2025.