Die nordamerikanischen Polymermärkte gaben im Mai 2022 ein sehr gemischtes Bild ab. Während die Polyolefine sowie PVC sich gemächlich seitwärts respektive drastisch tiefer bewegten, blieben die styrolbasierten Polymermärkte in Aufruhr. Teils heftige Aufschläge waren die Folge, im Fall von PA 6 in Höhe von mehr als 500 USD/t. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.
Die Styrol-Versorgung bleibt durch zahlreiche Produktionsengpässe in der dem Ende entgegen gehenden Wartungssaison angespannt. Hinzu kommen die Force Majeure bei Americas Styrenics sowie die anhaltende Saga der knappen Additive, Farbpigmente und sonstiger Zusatzstoffe, von Logistikproblemen ganz zu schweigen.
Dabei gilt für nahezu alle Verarbeiter, dass sich die Nachfrage ihrer Kunden abschwächt. Haushaltswaren, Automotive, Bausektor – allenthalben dämpfen die astronomischen Inflationsraten und die folglich steigenden Zinsen die Kauflust der US-Amerikaner. Für unliebsame Überraschungen könnten darüber hinaus Wetterkapriolen sorgen. Die nationale Wetterbehörde NOAA sagt bereits eine äußerst aktive Hurrikansaison voraus. Sofern solche extern ausgelösten Produktionsausfälle ausbleiben, dürfte es in den meisten Polymersegmenten im Juni allerdings abwärts gehen, erwartet KI-Kooperationspartner RTi (Fort Worth, Texas / USA; www.rtiglobal.com).