Die nordamerikanischen Polymermärkte notierten im Juni 2022 überwiegend weicher. Sorgenkind bleibt Polyamid 6. Der Markt kommt wegen der hohen Benzolpreise und knapper Verfügbarkeit nicht zur Ruhe. Die Aufruhr im Benzol/Styrol-Komplex treibt zudem auch die Polystyrol-Notierungen aufwärts. Das berichtete der Branchendienst Kunststoff Information aus Bad Homburg im aktuellen Report.
In den übrigen Segmenten ist Sommerpause angesagt, und diese Trägheit könnte sich bis in den Herbst oder sogar Winter verfestigen. Die US-Wirtschaft zeigt angesichts der explodierenden Konsumentenpreise und steigenden Zinsen deutliche Bremsspuren auf. Betroffen sind nahezu alle wichtigen Abnehmerbranchen: Egal, ob Haus, Auto, weiße Waren oder Einzelhandel – die US-Amerikaner zeigen sich zögerlich. Die mangelnde Kauflust manifestiert sich im zuletzt schwächelnden „U.S. Consumer Confidence Survey“, der im Juni gegenüber dem Mai deutlich absackte und auf den tiefsten Wert seit Februar 2021 rutschte.
Für den Juli dürften angesichts der allgemein üppigen Verfügbarkeit, auslaufender Force Majeures, anschwellender Vorräte, in einigen Segmenten neuer Produktionslinien und der allgemein schwächelnden Nachfrage in der Regel Abschläge zu erzielen sein. Kritisch bleibt es weiter bei den styrolbasierten Kunststoffen.