Die Preise an den nordamerikanischen Polymermärkten tendierten im August 2023 uneinheitlich. Nennenswerte Ausnahmen waren PVC und auch Polystyrol, das von der Kostenseite gestützt wurde. Polyethylen lag mit bis zu 44 USD/t leicht im Plus, einige Kontrakte wurden aber auch im Rollover festgezurrt. Polypropylen gab trotz der eigentlich schwachen Marktfundamente nur in geringem Umfang nach. Die technischen Thermoplaste präsentierten sich ebenfalls unverändert schwach. Die vorsichtige Erholung in einigen Verbrauchersektoren konnte die Preise nicht stützen. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.
Noch gibt es kein genaues Bild der Schäden, die von Hurrikan „Idalia“ verursacht wurden. Am wichtigen Polymer-Erzeugungsstandort um Houston, Texas, ist der Sturm zwar weit vorbeigezogen. Unklar war bis zuletzt aber, ob die Erzeugung von Polyamiden betroffen ist. So lagen Produktionsstandorte in Florida, South Carolina und Georgia auf dem Weg des Wirbelsturms, berichtet KI-Kooperationspartner RTi (Fort Worth, Texas / USA). Nicht auszuschließen sind zudem Verzögerungen in der ohnehin angeschlagenen Logistik.
Die Produktionskosten zogen zuletzt wieder an. Dies betrifft insbesondere den Styrol-Komplex, aber auch die übrigen Vorprodukte werden vom jüngsten Anstieg der Ölpreise gestützt. Dies leistet den Produzenten Argumentationshilfe für Erhöhungswünsche im September. Allerdings bleibt der Bedarf weiterhin schwach.