Der Optimismus, der noch Mitte März unter den Händlern in China herrschte, hat sich als vorschnell erwiesen. Nach dem Neujahrsfest war allgemein ein rasches Anspringen der Märkte erwartet worden. Nun hat das zweite Quartal begonnen und allenthalben fallen die Notierungen für Standard-Thermoplaste. Obwohl die Petrochemie-Riesen Sinopec (Beijing / China) und China National Petroleum Corporation (Petrochina, Beijing / China) einiges zur Stabilisierung der Preise unternahmen, konnten sie sich dem Abwärtssog schließlich nicht entziehen. Um ausreichend Material los zu werden, blieb ihnen in dem flauen Markt nichts weiter übrig, als die Preise zu senken. Händler und Verarbeiter rechneten mit weiter fallenden Notierungen und kauften entsprechend zurückhaltend oder deckten sich lieber auf dem Spot-Markt ein, wo die Aktivität entsprechend zunahm.
In den kommenden Wochen wird sich die Lage wohl kaum verbessern. Eine strengere Überwachung des Bausektors ist nur ein Grund für den dahindümpelnden Markt. Dazu kommen ungewohnt schwache Signale von den Wirtschaftsindizes, eine neue Variante der Vogelgrippe und auch noch Ärger mit dem unberechenbaren Nachbarn Nordkorea. Die Marktteilnehmer erwarten kurzfristig keine Marktbelebung und richten sich so gut es geht mit den Gegebenheiten ein. In den Handelszentren Dongguan und Yu Yao ist man auf einige ruhige Wochen eingestellt.