Insolventer Display-Hersteller ist gerettet / Kunststoffaktivitäten bleiben erhalten, Sparten Metallbau und Automotive werden aufgegeben

13.03.2023

Gute Nachrichten für die verbleibenden Mitarbeiter: Den Sanierungsplan des österreichischen Display-Herstellers Gradwohl (Melk / Österreich) hat das Landesgericht St. Pölten angenommen. Damit seien die Jobs der 159 Beschäftigten zunächst gerettet, berichten die „Niederösterreichischen Nachrichten“. Das Unternehmen werde die komplette bisherige Produktpalette im Bereich Kunststofftechnik und Druck auch weiterhin anbieten, zitierte die Zeitung den Schuldnervertreter Dr. David Leisch. Geschlossen wurden jedoch die Sparten Metallbau und Automotive.

Im Kunststoffbereich verarbeitet der Betrieb aus Niederösterreich per Spritzgießen und Thermoformen Polyethylen, Polypropylen, Polystyrol, Polyamid, Polycarbonat, PMMA und ABS. Verarbeitet wird auch Polyurethan. Vor der Insolvenz zählte das Unternehmen mit drei Werken in Melk und einem Standort in Wimpassing 210 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Jahresumsatz von 20 Mio EUR. In Schieflage geriet es durch die explodierenden Energie- und Rohstoffkosten und die indirekten Auswirkungen der Corona-Pandemie. Schließlich fiel auch noch der Geschäftsführer aufgrund eines medizinischen Notfalls unerwartet aus. Am 30. November 2022 musste Gradwohl die Insolvenz beantragen.

Im Rahmen des Sanierungsplans akzeptierten die 432 Gläubiger für die Verbindlichkeiten von 6 Mio EUR nun einen Schuldenschnitt mit einer Quote von 21 Prozent. Bei Bedarf sollen rund 30 Arbeitsplätze nachbesetzt werden. Im Zuge des Sanierungsverfahrens verloren 40 Mitarbeiter ihren Job.

© KI – Kunststoff Information, Bad Homburg

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