Der Chef will mehr Tempo: Wacker-CEO Dr. Christian Hartel (Foto: Wacker Chemie)
Mehr „Mut, Geschwindigkeit und Zuversicht“ in der öffentlichen Debatte hat der seit Mai vergangenen Jahres amtierende Vorstandsvorsitzende des Elastomer- und Silikonspezialisten Wacker Chemie (München), Dr. Christian Hartel, gefordert. In einem Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ klagte der promovierte Chemiker: „In Europa jammern und schimpfen wir zu viel.“ Angesichts der Herausforderungen, aber auch Chancen bei der Bekämpfung des Klimawandels sollte sich Europa stärker darauf konzentrieren, die „Hausaufgaben zu machen, und nicht immer die Schuld bei den anderen suchen.“
Von der Politik forderte Hartel, die Atomkraftwerke auch über den geplanten Ausstiegstermin im April 2023 hinaus laufen zu lassen. Deutschland befinde sich in einer „Notsituation“, die sich bis zum nächsten Frühjahr nicht ändern werde. Energie sei für die Unternehmen mittel- bis langfristig ein „Wettbewerbsthema“. Um Europa als Wirtschaftsstandort attraktiv zu halten, brauche es öffentliche Förderprogramme, die zwar hohe Ziele setzten, aber auch schnell umsetzbar seien, betonte Hartel.