Im Palazzo Chigi, dem Regierungssitz in Rom, fordern die Gewerkschaften ein Treffen mit der Industrie (Foto: Italienische Regierung)
Das war zu erwarten: Die italienischen Gewerkschaften reagieren äußerst verschnupft auf die Schließungsankündigungen des Petrochemiekonzerns Versalis (Mailand / Italien) in der Basischemie. Um der Notwendigkeit eines Treffens mit der Regierung Nachdruck zu verleihen, haben die Gewerkschaften um die Hauptorganisation Filctem-CGIL beschlossen, den sogenannten Stato di Agitazione für alle Versalis-Standorte auszurufen.
Diese Proklamation geht üblicherweise einem Streik voraus, wie ein Filctem-Sprecher auf Nachfrage präzisierte, und umfasst einen Stopp sowohl für Überstunden als auch für flexible Arbeitszeiten. Die regionalen Arbeitnehmervertretungen wurden zudem aufgefordert, neben Informationsveranstaltungen einen achtstündigen Warnstreik vorzubereiten.
In einer Stellungnahme der Gewerkschaften überwiegen Besorgnis und Kritik zu den „radikalen Plänen“, auch wenn durchaus eingeräumt wird, dass „eine Überprüfung der Kostenstruktur erforderlich“ sei und „bestimmte Situationen angegangen“ werden müssten.