Gut besucht: Pressekonferenz der Gewerkschaften zum strategischen Umbau der Basischemie in Italien. (Foto: Filctem CGIL)
Die Position der italienischen Gewerkschaften ist klar: „Non è una transizione (...) ma una dismissione“, so formulierte es Marco Falcinelli, Generalsekretär der Filctem CGIL – zuständig für Chemie, Textil, Energie und Fertigung – während einer gemeinsamen Pressekonferenz in Rom am 22. Januar. Übersetzt bedeutet das: Die Pläne von Versalis (Mailand / Italien) zielten nicht auf einen strategischen Umbau zu einer nachhaltigen Chemie im Land ab, sondern seien in Wahrheit ein Ausverkauf der Branche.
Nach dem runden Tisch Anfang Dezember 2024 bei Wirtschaftsminister Adolfo Urso in Rom beginnen sich die Fronten zwischen dem Petrochemie-Arm der staatlich kontrollierten Eni und den Arbeitnehmervertretern offensichtlich zu verhärten. Sowohl die Filctem CGIL als auch der übergeordnete nationale Gewerkschaftsbund CGIL wollen in den kommenden Wochen drei Treffen in den Regionen Apulien, Emilia Romagna sowie auf Sizilien organisieren. Gemeinsam mit lokalen Institutionen und Parlamentariern sollen die „desaströsen Konsequenzen“ der von Versalis angekündigten Stilllegungen diskutiert werden. Das Unternehmen selbst reagierte auf mehrfache Nachfrage zum weiteren Vorgehen nicht.
Unter anderem hatte der Konzern das Aus für den Cracker in Priolo auf Sizilien sowie auch der Schwesteranlage in Brindisi angekündigt. Versalis will mit der neuen Strategie bis 2027 eine drastische Reduzierung der Basischemie in Italien durchsetzen.